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Der Expertenrat: In der Regel finanzieren Kreditinstitute bei zufriedenstellender Bonität rund 40% bis 50% des monatlichen Umsatzes eines Unternehmens vor. Besonders in Wachstumsphasen und bei Neugründungen stößt jedoch diese traditionelle Form der Betriebsmittelfinanzierung an ihre Grenzen. Dies führt in der Praxis dazu, dass das mögliche Wachstum aufgrund der knappen Liquidität gebremst wird, oder gar auch für den Pflegedienst gefährlich werden kann.
Wer nachhaltig und sicher wachsen will, muss deshalb auch die Finanzierung sicherstellen. Dies kann gelingen, indem man dem Kreditinstitut zusätzliche Sicherheiten anbietet, um den Kontokorrentrahmen zu erhöhen. Wer dies nicht will bzw. kann, hat aber auch eine etablierte Alternative.
Als Alternative zum Kontokorrentkredit bietet sich Factoring an: Denn im Rahmen dieser Finanzierungsform werden jeweils bis zu 100% des monatlichen Umsatzes angekauft und damit rollierend vorfinanziert. Der Pflegedienst verfügt bei diesem Verfahren über zusätzliche Liquidität, die nach dem zweiten Ankauf in der Praxis oftmals bis zu 160% des monatlichen Umsatzes ausmachen kann. Rechtlich betrachtet handelt es sich beim Factoring um ein Kaufgeschäft, bei dem das Factoring-Institut dem Pflegedienst den Kaufpreis für die Forderung überweist. So muss der Pflegedienst nicht mehr 30 Tage und mehr warten, bis seine Forderung von den Kassen beglichen wird. Der Pflegedienst verfügt somit bei Bedarf schon am nächsten Tag über die notwendige Liquidität. Diese Finanzierungsform ist ideal für Pflegedienste mit rasch steigenden Umsätzen und für Existenzgründer, da hier erfahrungsgemäß die klassische Finanzierung über einen Kontokorrentkredit zu enge Grenzen setzt.
Bei der Auswahl des Anbieters und des Verfahrens sollte man sehr sorgfältig vorgehen sowie besonders die folgenden Punkte vor Vertragsunterzeichnung klären:
1. | Seriosität und Qualität der Dienstleistung | Erkundigen Sie sich im Vorfeld bei befreundeten Pflegediensten nach der Qualität und dem Ruf. |
2. | Was passt zu mir? | Welche Dienstleistungen will ich auslagern und welche im Hause behalten? |
3. | Wie ist die technische Umsetzung geregelt? Welche zeitnahen Informationsquellen werden zur Verfügung gestellt? | Sie sollten jederzeit den Status einer Rechnung im Internetportal einsehen können. Ebenfalls sollten Software-Schnittstellen für den Ankauf und den automatischen OP-Ausgleich vorhanden sein. |
4. | Ab wann und wie erfolgt die Auszahlung? | Die Höhe der Auszahlung sollte bei 100% minus Gebühren liegen. Was passiert, wenn das Factoring-Institut nicht pünktlich zahlt? Haben Sie dann ein Sonderkündigungsrecht? |
5. | Laufzeit beziehungsweise Kündigungsfrist | Verträge mit einer Bindungsfrist von mehr als 12 Monaten sind eindeutig zu lang für diese Art der Dienstleistung. |
6. | Welche Gebühren fallen an? | Einige Factoring-Institute erheben Nebengebühren, wie beispielsweise Grundfinanzierung, Vorfinanzierung, Auswertungsgebühren, Schnittstellengebühren und eine Datenschutzpauschale. Agieren Sie hier besonders vorsichtig, da die Vergleichbarkeit erschwert wird. |
Seit Jahren gewinnen moderne online gestützte Factoring-Verfahren erhebliche Marktanteile hinzu, die den Verwaltungsaufwand reduzieren. Oftmals werden auch intelligente Factoring-Lösungen angeboten, bei denen die Vollintegration in einer Branchenlösung gewährleistet ist. Vor diesem Hintergrund gewinnt Factoring als Betriebsmittelfinanzierung zunehmend an Bedeutung und stellt eine interessante Alternative zum klassischen Kontokorrentkredit dar.
Edward Poniewaz
Geschäftsführer
Im Zollhafen 5 (Halle 11)
50678 Köln
T 0221.97356.223
F 0221.97356.164
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